Christentum und die Lateinische Sprache im Mittelalter

Nach der Konvertierung der germanischen Stämme zum Christentum änderte sich für die Bewohner des heutigen Deutschlands so einiges. Beispielsweise entstand ein mächtiger Klerus, der nach und nach auf alle Lebensbereiche einwirkte. Zwischen der Vertretern der Kirche wurden fortan nicht mehr die regionalen Dialekte, sondern die lateinische Sprache gesprochen. Umso mehr, wenn es um die Verbreitung von Literatur und Ideen ging. Als Liturgiesprache nahm Latein die folgenden rund 1000 Jahre eine zentrale Stellung ein.

Martin Luthers Übersetzung der lateinischen Bibel

Trotz der europaweiten Verbreitung des Lateins waren nur wenige Menschen des Mittelalters dieser Sprache mächtig. Im Gegenteil: Lediglich der herrschenden Klasse stand es überhaupt offen, Latein zu lernen. Teil dieser Klasse war neben dem Adel stets auch der Klerikus. Die damals viele Lebensbereiche überwachende katholische Kirche nutzte diese Tatsache gnadenlos aus. Abgaben und Steuern wurden mit Bezug auf die Texte der Bibel erhoben. Gleichzeitig konnten nur einige wenige das Heilige Buch auch tatsächlich lesen. Für den Mönch Martin Luther ein unhaltbarer Zustand. Als erster übersetzte er die Bibel ins Deutsche. Heute ist die Lutherbibel ein enorm wichtiges Stück deutsche Zeitgeschichte.