Was ist Esperanto und welches Ziel wurde/wird damit verfolgt?
Esperanto ist eine sogenannte Kunst- beziehungsweise Plansprache, die die Verständigung unter den Völkern dieser Welt unterstützen soll. Angedacht war beziehungsweise ist, dass Esperanto die heute existierenden Sprachen nach und nach ergänzen oder sogar ersetzen soll. Gefördert wurde das Esperanto insbesondere in der Zeit der Sowjetunion, als diese Sprache von tausenden Schülern gelernt wurde. Die Ursache hierfür findet sich wohl in der Staatsideologie des Kommunismus. Dieses Konzept ließ sich gut mit einer weltweit genutzten Plansprache vereinbaren.
Der Mann hinter der Sprache Esperanto
Es ist kaum zu glauben, doch tatsächlich geht die Sprache Esperanto auf einen einzigen Mann zurück: Den jüdischen Arzt und Denker Ludwig Zamenhof, der im heutigen Polen geboren wurde. Neben seiner Muttersprache Jiddisch war Zamenhof unter anderem des Polnischen, Russischen und Deutschen mächtig. Seine Zugehörigkeit zu einer ethnischen Minderheit machte es aus seiner Sicht notwendig, eine globale Sprache für alle Menschen zu schaffen. Der wesentliche Wortschatz zu Esperanto findet sich in einem einzigen Buch. Inspiriert wurde Zamenhof bei der Entwicklung von der relativ simplen Grammatik der romanischen Sprachen. Die Nähe zum deutschen Sprachraum ließ ihn zudem zahlreiche Worte der germanischen Sprachen in das Esperanto übernehmen. Der Klang von Esperanto wiederum mag für viele Nichtsprecher beinahe schon slawisch und osteuropäisch anmuten.
Weltsprache Englisch statt Esperanto
Beim Blick auf die Verbreitung einzelner Sprachen fällt eines schnell auf: Gerade einmal rund 1 Million Menschen weltweit ist des Esperanto mächtig und als klare Weltsprache Nummer 1 gilt das Englische. Was also sind die Gründe für den jetzigen Status Quo und warum konnte sich Englisch in so vielen Regionen der Welt durchsetzen? Vrmutlich kann eine Sprache nur mithilfe von großer politischer oder wirtschaftlicher Macht zur Weltsprache aufsteigen. Konkret sind die Vereinigten Staaten die klar dominierende Nation auf dem internationalen Parkett. Zusätzlich zur Dominanz des US-Dollars hat also auch Englisch einen bedeutenden Status erlangt.
Gründe für das Scheitern von Esperanto
Manchen Sprachwissenschaftlern zufolge war das Scheitern von Esperanto nur konsequent. Als Plansprache sei das Esperanto bis zu einem gewissen Grad unnatürlich und daher komplex in der Aussprache. Tatsächlich wurde der Großteil des Wortschatzes aus den romanischen Sprachen übernommen, während der Klang eher germanisch oder slawisch anmutet. Kritisiert wurde zum Teil auch das grundlegenden Konzept der Sprache: Würden sich alle Menschen nur noch in Esperanto unterhalten, so hätte dies negative Auswirkungen auf die weltweite Sprachvielfalt. Heute wird Esperanto nur noch in einer kleinen Gemeinschaft von Idealisten gesprochen.