Chinesische Kultur und die Han-Schrift

Innerhalb der chinesischen Gesellschaft hat die Han-Schrift seit jeher als Kulturgut der Han-Chinesen eine wichtige Rolle gespielt. Sie ist die Grundlage für die beiden wichtigsten chinesischen Varietäten, das Mandarin auf der einen, das Kantonesische auf der anderen Seite. Öffentliche Schilder und Beschriftungen in China setzen stets auf die Han-Schrift. Seit der Eroberung Tibets durch die Chinesen hat sich diese Schrift auch im tibetischen Hochland etabliert. Zuvor war dort eine landeseigene Schrift verbreitet, die eine Verwandtschaft mit den indischen Schriften aufweist.

Einsatz in anderen asiatischen Sprachen

Obwohl die beiden Völker lange Zeit als verfeindet galten, gelangten die chinesischen Schriftzeichen im Laufe der Geschichte auch nach Japan. Was viele nicht wissen: In Japan sind insgesamt drei verschiedene Schriften in Gebrauch. Eine davon ist unter dem Namen Kanji Kanji bekannt und hat ihren Ursprung im chinesischen Schriftsystem. In Japan wird sie seit rund 1500 Jahren verwendet. Typisch, wenn ein Schriftsystem in einer anderen Sprache übernommen wird: es kommt zu geringfügigen Veränderungen. So war das auch im Falle von Kanji, wo zusätzliche eigene Zeichen entwickelt wurden. Die beiden Schriften Hiragana und Katakana wurden vom Kanji abgeleitet.